Kaminfeuer

Brandschutz im Holzhaus

5. April 2019

Der Mythos vom leicht brennbaren Holzhaus

Jeder von uns hat diesen Mythos vermutlich schon mal gehört oder gelesen: „Holzhäuser brennen viel schneller, als massiv gebaute Häuser!“ Bei Bauherren ist die Angst vor einem mangelnden Feuer- und Brandschutz beim Holzhausbau weiterhin verbreitet. Doch stellt der Brandschutz beim Holzhaus heutzutage wirklich noch ein Problem dar?

Brandentstehung

Ein Hausbrand entsteht fast immer vollkommen unabhängig von den verwendeten Baustoffen. In den meisten Fällen liegt als Brandursache ein Fehlverhalten der Bewohner vor. Ebenso führen Mängel an den elektrotechnischen Geräten und Leitungen häufig zum Einsatz der Feuerwehr. Wenn in einem Haus ein Brand entsteht, greift das Feuer vom Brandherd schnell auf Gardinen, Tapeten, Bücher und das Mobiliar über. Dies ist in einem gemauerten Steinhaus nicht anders als in einem Holzhaus. Dennoch befürchten viele Bauherren, dass ein Holzhaus in Sekunden lichterloh in Flammen steht, weil Holz naturgemäß ein brennbares Material ist.

Bauvorschriften regeln die Brandschutzbestimmungen

Deutschland ist für extrem strenge Bauvorschriften bekannt. In kaum einem Bereich sind die baurechtlichen Bestimmungen härter als beim Brandschutz. Diese betreffen fast jedes einzelne Bauteil eines Hauses. Grundsätzlich unterliegen Holzhäuser den gleichen gesetzlichen Brandschutzbestimmungen wie Häuser in Massivbauweise. Verbindliche Vorschriften und Richtlinien für den vorbeugenden baulichen Brandschutz legen die jeweiligen Landesbauordnungen (LBO) der verschiedenen Bundesländer fest. Diese Vorschriften schreiben baustoffübergreifend ein einheitliches Niveau vor. Jeder Neubau muss die Landesbauvorschriften einhalten. Niemand dürfte in Deutschland ein Holzhaus bauen, wenn die Brandrisiken höher einzuschätzen wären als bei herkömmlichen Bauweisen. Selbst Versicherungen machen zwischen der Holzbauweise und dem Massivhausbau meist keinen Unterschied mehr.

Selbstschutzfunktion von Holz

Selbstverständlich kann man nicht leugnen, dass Holz brennbar ist. Doch Holz entflammt sehr langsam und brennt zudem kontrollierbar ab, wie man beim Kaminfeuer gut beobachten kann. Ohne dünne Späne, Papier oder künstliche Brandbeschleuniger wird das gemütliche Kaminfeuer auf sich warten lassen. Der Baustoff Holz besitzt eine natürliche Selbstschutzfunktion im Fall eines Brandes. Auch dies lässt sich bei einem Kaminfeuer beobachten. Wird Holz großer Hitze ausgesetzt, bildet sich auf der Oberfläche des Holzes eine Schutzschicht aus Kohle, die zunächst isolierend wirkt und ein plötzliches Abfackeln verhindert. Das langsame Verkohlen der Holzoberfläche behindert so die Sauerstoffzufuhr ins Innere des Holzes. Falls nicht vorwährend andere Stoffe brennen und somit das Feuer weiter anheizen, würden die Flammen langsam ersticken.

Sie sehen, Brandschutz im Holzhaus ist ein Thema, aber kein Problem.

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